Das Pariser Klima-Abkommen verpflichtet seine Unterzeichner, CO2 zu sparen. Das muss ein Land aber nicht immer selbst tun – es kann auch ärmere Staaten dafür bezahlen, stellvertretend das Klima zu schützen. Die Schweiz ist da ein fragwürdiges Vorbild
In Ghana stecken sie nun graue Plastikrohre in den Boden. Sie sind ungefähr so lang und dick wie ein Unterschenkel, zur Hälfte durchlöchert, die Mitte markiert ein weißes Klebeband. Warum sie das tun? Um für die Schweiz CO2-Emissionen zu sparen.
s’hät solangs hät,
sagt man in der Schweiz.
Das heißt „Es hat, solange es hat“ auf Hochdeutsch und will sagen: Wer zuerst kommt, bekommt am meisten ab. Das gilt für profane Dinge wie etwa das Abernten eines Obstbaums, das gilt aber auch
für komplizierte Dinge wie die Möglichkeiten, Klimaschutzmaßnahmen ins billigere Ausland auszulagern.
Entwickelte Länder wie Deutschland oder die Schweiz müssen viel Geld ausgeben, um aufwendig ihre Infrastrukturen umzubauen, etwa um Windräder, Solaranlagen und die dafür notwendigen Stromtrassen
zu installieren, um Gebäude zu sanieren, um die Landwirtschaft zu modernisieren oder Elektroladesäulen entlang der Autobahnen aufzustellen. Alles, um CO2 zu sparen. Sie können aber auch arme
Länder dafür bezahlen, das für sie sehr viel einfacher und billiger zu machen, zum Beispiel mit energieeffizienten Öfen – oder mit Plastikrohren im Boden.
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